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Channel: Kommentare zu: palestrina politics
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Von: mwallraff

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Ich hatte auch das Glück in Frankfurt und nicht in Berlin zu sein. Und obwohl ich keinen Liveabgleich von Oper und Bundesversammlung zur Hand hatte, phahn hat es treffend beschrieben: Der 2. Akt war wirklich eine Art satirische Parallelveranstaltung. Die Pros und Cons von figuraler Musik in der Messe werden auf dem dargestellten Konzil überhaupt nicht erörtert – ebenso wenig wie es Angela Merkel und Co. um die Qualitäten des zukünftigen Bundespräsidenten ging. Schwierige Fragen werden im machtpolitischen Poker einfach undiskutiert hin- und hergeschoben, bis die Mehrheit da oder das Thema vergessen ist.
Der 2. Akt ist damit für mich der moderne Teil, weil er gesellschaftliche Entscheidungswege hinterfragt, die nach wie vor problematisch sind. Dagegen ist die Darstellung des Künstlers als leidendes Genie von Pfitzner zwar facetten- und spannungsreich dargestellt aber Genie und Einsamkeit sind meiner Meinung doch eher ein 19. Jahrhundert-Thema und eigentlich auch nicht besonders bühnentauglich.
In diesem Sinne hoffe ich, dass der 2. Akt tatsächlich zur Klimakonferenz-Oper inspiriert.


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